Am Sonntag, den 9. Juni erreichte die Integrierte Leitstelle Oberpfalz-Nord kurz vor Mittag ein Notruf aus dem westlichen Landkreis. Eine Klettersteiggeherin sei bei Weigendorf an einem Felsen in ihre Sicherung gestürzt und brauche Hilfe. Ob sie sich dabei verletzt habe, war zunächst unklar. Mit dieser Meldung wurden die Bergwachten Amberg und Sulzbach-Rosenberg zusammen mit dem Rettungsdienst, der Freiwilligen Feuerwehr Weigendorf und Kreisbrandmeister Norbert Sperber alarmiert. Ebenso war der Rettungshubschrauber „Christoph 27“ aus Nürnberg mit im Einsatz.
Nachdem die Einsatzleitung der Bergwacht nach Rücksprache mit der Leitstelle und dem Mitteiler die Einsatzstelle im dritten Teil des Höhenglückssteiges in Hirschbach ausmache konnte, wurden die bereits anfahrenden Einsatzfahrzeuge und der Hubschrauber dorthin disponiert. Weiterhin wurde die Freiwillige Feuerwehr Hirschbach und der First Responder Vorra zur Erkundung der Einsatzstelle alarmiert. Eine erste Lagemeldung bestätigte, dass im überhängenden Klettersteig eine 54-jährige Klettersteiggeherin in ihrem Klettergurt hing. Einsatzkräfte der Bergwacht und ein Notarzt aus Hersbruck fuhren mit zwei Fahrzeugen den schmalen Weg aus dem Hirschbachtal zum Klettersteig hinauf und transportieren die Ausrüstung für eine bodengebundene Rettung mit dem sogenannten Statikseil ins Gelände. Parallel dazu rüstete sich ein Luftretter der Bergwacht Sulzbach-Rosenberg und die Crew der DRF für eine Windenrettung aus, um bei Bedarf eingreifen zu können. Nachdem sich die Lage der Patientin im Klettersteig verschärfte, und ein Hängetrauma, das durch langes Hängen im Gurt entsteht, vermutet wurde musste eine möglichst schnelle Rettung priorisiert werden. Das gewöhnliche Abseilen eines Bergretters schied somit aus und die Führungskräfte entschieden die Frau mit dem Hubschrauber aus ihrer Notlage zu befreien. Christoph 27 überflog die Einsatzstelle und seilte den Luftretter an den Felsen ab. An der Winde hängend wird bei diesem Rettungsverfahren die Patientin mit einer Rettungsschlinge in das Windenseil eingehängt und die Verbindung zum Felsen durchtrennt. Anschließend werden Retter und Patientin zum Hubschrauber nach oben gezogen und zum Landeplatz geflogen. Dort wurde sie in ärztliche Behandlung übergeben. Die Polizei aus Auerbach und die Bergwacht führten im Klettersteig noch eine Sachbergung durch, um die zurückgebliebene Ausrüstung der Eigentümerin zu übergeben.
Eine Einsatznachbesprechung der Bergwacht, Polizei, Feuerwehr und des Rettungsdienstes beendete den Einsatz für alle am frühen Nachmittag.