BAYRISCHZELL, 10. März 2025 – Nach drei intensiven Einsatztagen konnte der Waldbrand an der Ostseite der Heißenplatte bei Geitau unter Kontrolle gebracht und schließlich gelöscht werden. Dank der koordinierten Zusammenarbeit von Feuerwehr, Polizei, Bayerischem RotenKreuz (BRK) und der Bergwacht gelang es, die Ausbreitung des Feuers einzudämmen und im Laufe des Sonntags komplett zu löschen.
Ablauf
Am Freitagmittag, den 07. März 2025, wurde die Rauchsäule über dem Leitzachtal sichtbar. Meterhohe Flammen schlugen an der Ostseite der Heißenplatte über Geitau in die Höhe. Mehrere Notrufe gingen bei der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Rosenheim ein. Unverzüglich wurden die ersten Einheiten der Feuerwehr und Bergwacht zurErkundung ins Einsatzgebiet entsannt.
Aufgrund der exponierten Lage im alpinen Gelände und der Größe der Schadensfläche wurden frühzeitig zusätzliche Kräfte sowie Hubschrauber für die Brandbekämpfung aus der Luft angefordert. Die Einsatzleitung übernahm der Kreisbrandinspektor in enger Abstimmung mit allen beteiligten Organisationen.
Am Freitag konnten durch massiven Hubschraubereinsatz die großen Brandherde abgelöscht und die offenen Flammen bekämpft werden. Die von der Bergwacht gestellten Tankanhänger betankten die Hubschrauber. Während der Nacht flammten allerdings mehrere Brandherde wieder auf. Ein Einsatz der Kräfte im steilen Berghang war unabdingbar, um die im Boden befindlichen Glutnester aufzugraben und gezielt abzulöschen.
70 Einsatzkäfte der Bergwacht und 15 Kräfte der alpinen Einsatzgruppe der Polizei bauten am Samstag Sicherungen und Seilgeländer für die arbeitenden Feuerwehrkräfte auf. Dabei kamen spezielle hitzebeständige Seile zum Einsatz, da nach wie vor Glutnester vorhanden waren.Mobile Löschrucksäcke wurden an den ins Gelände geflogenen mobilen Wasserbehälter der bayerischen Staatsforste befüllt und für die gezielte Ablöschung der Brandherde genutzt.Mit hereinbrechender Dämmerung wurde das Einsatzgebiet geräumt und der weitere Einsatz am Sonntag vorbereitet. Mit erneut über 100 Leuten im Gelände wurden dann am Sonntag die restlichen Brandherde lokalisiert und abgelöscht.
Aufgaben der Bergwacht
Die Bergwacht war mit 140 Einsatzkräften an den Löscharbeiten beteiligt und übernahm eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung des Rettungsdienstes und der Sicherung für die im Gelände arbeitenden Kräfte. Zusätzlich stellte die Bergwacht ihre Erfahrung in der Logistik und Verbringung von Materialin unwegsames Gelände unter Beweis. Die benötigten Materialien wurden durch die Flughelfer der Feuerwehr mit Unterstützung von Hubschraubern der Bayerischen Polizei sowie zweier privater Anbieter in das Einsatzgebiet gebracht. Vor Ort übernahmen dann die alpine Einsatzgruppe der Polizei und die Bergwacht den weiteren Transport zu den jeweiligen Einsatzstellen. Dies war essenziell, da Löschmaßnahmen mit Wasser nur gezielt durchgeführt werden konnten und schwere Gerätschaften benötigt wurden, um den Boden aufzubrechen.
Ein weiteres entscheidendes Element war die fachliche Beratung der örtlichen Einsatzleitung.Durch die langjährige Erfahrung im alpinen Raum konnte die Bergwacht wertvolle Hinweisezur Geländebeschaffenheit und den optimalen Standorten für Einsatztrupps und Materiallager geben.Mit der neu beschafften Drohne der der Bergwacht wurden mehrere Überflüge zur Lagedarstellung gemacht. So konnte die Einsatzleitung stets auf aktuelle Luft- und Wärmebilder zurückgreifen und die Einsatzkräfte im Gelände gezielt gelenkt werden.
Erschwerte Brandbekämpfung durch steiles Gelände
Die Löscharbeiten gestalteten sich aufgrund der Geländebeschaffenheit äußerst schwierig.Der Brand hatte sich den steilen Berghang hinaufgefressen, sodass das Einsatzgebiet einen Höhenunterschied von fast 500m aufwies. Durch dichten Bewuchs mit Bäumen, Latschen und Gras zeigten die Löschwasserabwürfe nur begrenzte Wirkung. Der Boden musste mit Spitzhacken geöffnet und gezielt mit Wasser abgelöscht werden. Diese Maßnahmen wurden über zwei Tage hinweg mit hoher Präzision durchgeführt, um eine erneute Entzündung zu verhindern.
Auch die neu beschaffte Waldbrandausrüstung des Landratsamtes Miesbach kam erstmals zum Einsatz. In Verbindung mit der Sondereinsatzausrüstung Vegetationsbrand der Bergwacht stellte sie die Grundlage für den erfolgreichen Einsatz dar.
Einsatzbilanz und Abschluss
Insgesamt waren über das Wochenende mehr als 500 Einsatzkräfte an der Brandbekämpfung beteiligt, darunter 140 Bergwacht-Einsatzkräfte. Dank der professionellen Zusammenarbeit von Feuerwehr, Polizei, BRK und Bergwacht konnte eine weitere Ausbreitung verhindert und der Brand schließlich gelöscht werden. Die betroffene Fläche beträgt rund 100.000 Quadratmeter.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Einsatz nur durch das reibungslose Zusammenwirken aller beteiligten Organisationen in dieser Form erfolgreich und ohne Verletzte abgeschlossen werden konnte.
BERGWACHT BAYERN
Berge sind unsere Welt - und das Leben darin birgt zahllose Herausforderungen. Am Steilhang. Auf der Piste. In Canyons, Höhlen und Seilbahnen. In der Krisenintervention genauso wie in der Natur - und Umweltarbeit.
KONTAKT
Landesgeschäftsstelle Bergwacht Bayern
Am Sportpark 6, 83646 Bad Tölz
E-Mail: info@bergwacht-bayern.org
Telefon: +49 8041 79438 0