Vier Bergsteiger, zwischen 25 und 27 Jahren, wollten von Mittenwald aus über den Gjaidsteig bis zum Karwendelhaus. Hierbei geraten sie in einen Schneesturm am Gjaidsteig und kamen weder vor noch zurück. Um 16 Uhr alarmierten sie die Leitstelle. Sieben Bergwachtler, in zwei Teams, machten sich sofort auf den Weg zu ihnen.
Die Bergretter fuhren mit den Fahrzeugen bis zur Vereiner Alm. Von dort aus gingen sie gegen 16.30 Uhr im Schnee den Gjaidsteig entlang. „Die Spuren von den Bergsteigern hat man teilweise noch gesehen“, sagte der Stellvertretender Bereitschaftsleiter, der beide Gruppen führte. Um 19 Uhr stellten sie die Position der beiden Paare fest. „Aber keine Chance, wir kamen nicht an sie ran“, informierte der Einsatzleiter.
Obwohl die Bergretter schreie hörten und das Licht der Stirnlampen sahen, gab es kein Durchkommen zu den Hilfesuchenden durch den Schnee. Die Temperaturen auf etwa 1780 Metern gingen gegen null Grad. Lawinen, die sich bis zu zwei Meter auftürmen, donnerten hinab. Leider blieb den Bergrettern nichts anderes übrig, als die Aktion abzubrechen. Das Leben der sieben Kameraden können und wollen die Mittenwalder Einsatzleiter nicht aufs Spiel setzen.
Gegen 20.15 Uhr kehrte der Hilfstrupp um, musste die vier in Not geratenen Bergsteiger im Schneetreiben zurücklassen.
So wurden die Kollegen der Bergrettung Scharnitz alarmiert. Zwölf Tiroler versuchten daraufhin über das Karwendeltal zu den verstiegenen Bergsteigern zu gelangen. Doch auch sie hatten keine Chance und mussten gegen Mitternacht ebenfalls ihre Aktion abbrechen.
Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter zwar nicht sonderlich verbessert, dennoch forderte die Bergwacht die Hubschrauber Edelweiß (Polizei) und Christoph Murnau (ADAC) an – und zwar in der Hoffnung, ein kurzes Wetterfenster zu erwischen, in dem ein Hubschrauber die Bergsteiger unterhalb des Bärenalpl aufnehmen kann.
Gegen 8:40 Uhr konnte der Hubschrauber „Christoph Murnau“ ,mit Bergwachtlern der Bergwacht Mittenwald an Board, endlich zu den vier in Not geratenen Bergsteigern fliegen und diese erfolgreich ins Klinikum Garmisch-Partenkirchen fliegen. Alle vier waren stark unterkühlt.