Nach einem Telefonat mit der Patientin hatte man die Informationen, dass eine Person nach einem weiten Absturz in einem trockenen Bachbett liege und sich schwer an beiden Armen verletzt habe. Außerdem sei einer der drei Hunde, die sie bei sich hatte, ebenfalls mit abgestürzt und verletzt.
Unverzüglich machten sich Rettungskräfte der Bergwacht Schleching mit dem Einsatzfahrzeug und dem Geländefahrzeug auf den Weg zur vermuteten Einsatzstelle. Parallel wurde die Hundestaffel Chiemgau zur Bergung des verletzten Hundes alarmiert. An und im Umkreis der vermuteten Einsatzstelle konnten wir jedoch keine verletzte Person finden. Auch ein zweites Telefonat mit der Patientin war nicht möglich, weshalb sich der Einsatz zu einer Vermisstensuche entwickelte.
Aufgrund der Größe des Suchgebiets und des Geländes wurde die Bergwacht Marquartstein, die Bergrettung Kössen, die Wasserwacht, der Technikbus Chiemgau mit Drohne und Wärmebildkamera und ein Polizeihubschrauber hinzugezogen. Gegen 16.45 Uhr konnte die Patientin erneut erreicht werden, wodurch wir wichtige Informationen über ihren Standort erhielten. Es stellt sich heraus, dass sie sich nicht wie vermutet zwischen Rudersburger See und Tiroler Ache befindet, sondern sehr viel weiter oben am Berg in Richtung Rudersburg.
Nachdem die Suchtrupps in dieses Gebiet verlegt wurden, konnte die Patientin gegen 17.20 Uhr durch Rufkontakt geortet werden. Zwischen den Einsatzkräften und der Patientin lag ein ca. 70m hohes, extrem steiles und felsdurchsetztes Waldgelände, über welches die Patientin abgestürzt ist. Sofort seilten sich mehrere Bergretter sowie ein Notarzt zur Unfallstelle ab. Die Frau hatte eine Fraktur am rechten Unterarm und eine offene Fraktur am linken Unterarm.
Zur Bergung der Patientin wurde der Rettungshubschrauber Christoph 14 mit Winde angefordert. In fliegerisch äußerst anspruchsvollen Manövern konnte die Patientin, sowie der verletzte Hund in den Hubschrauber aufgenommen werden. Die unverletzten Hunde stiegen zusammen mit den Bergwachtlern seilgesichert wieder zum Einsatzfahrzeug auf. Gegen 20 Uhr konnte der Einsatz erfolgreich beendet werden.
Die Bergwacht Schleching bedankt sich für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit bei der Bergwacht Marquartstein, der Bergrettung Kössen, dem Technikbus Chiemgau, der Lawinenhundestaffel Chiemgau, der Wasserwacht, der Polizei und dem Rettungshubschrauber Christoph 14 und wünschen der Patientin alles Gute und eine schnelle Genesung.