Am Vormittag verletzte sich ein Arbeiter bei Wegebauarbeiten im Bereich der Bärgündlealpe am Kopf und musste vom Rettungshubschrauber „Christoph 17“ in eine Klinik geflogen werden.
Am Nachmittag ging es dann Schlag auf Schlag: Zuerst wurden wir zur medizinischen Erstversorgung bei einem Verkehrsunfall im Bereich „Bruck“ alarmiert, nach dem zwei Jugendliche mit einem Krad gestürzt waren.
Fast gleichzeitig erreicht uns ein Notruf von zwei Wanderern unterhalb des Prinz-Luitpold-Hauses, die während eines heftigen Gewitters von einer mittelgroßen Gerölllawine überrascht wurden. Dabei kann von großem Glück gesprochen werden, dass lediglich eine der beiden Frauen nur leicht verletzt wurde. Der Wirt der Alpenvereinshütte, selbst aktiver Bergwachtmann, stieg sofort zu den beiden ab und konnte sie in die sichere Hütte bringen. Da die Verletzungen nicht schwer waren, wurden diese vor Ort versorgt und die Betroffenen konnten auf der Hütte bleiben. Da noch weitere Personen am Weg waren, wurden auch diese vom Hüttenwirt zur Hütte begleitet.
Noch während dieser Aktion versorgte einer unserer Bergretter, der privat unterwegs war, im Bereich der Giebelstraße eine Person mit einer Sprunggelenksverletzung. Diese wurde zu unserer Rettungswache gefahren und dort dem Landrettungsdienst übergeben.
Kurze Zeit nach dem alle Einsätze abgeschlossen waren, wurde von der Integrierten Leitstelle Allgäu ein weiterer, rätselhafter Alarm ausgelöst. Das Einzige, was bekannt war, dass sich mehrere Personen im Bereich des Schrecksees in einer Notlage befinden. Die Nummer, von der aus der Notruf abgesetzt wurde, war auf Grund fehlendem Netzempfang nicht erreichbar. Da jedoch auch in diesem Bereich kurz zuvor ein heftiges Gewitter mit großen Hagelkörnern und heftigem Starkregen niedergegangen war, vermutete der Einsatzleiter einen Zusammenhang. Auf Grund der völlig unklaren Lage wurde ein Hubschrauber angefordert, welcher jedoch wegen der Wetterbedingungen vorerst nicht eingesetzt werden konnte. Mittlerweile war auch eine Vermisstenmeldung einer Frau eingegangen, deren Ehemann und Sohn nicht beim vereinbarten Treffpunkt erschienen und nicht mehr telefonisch erreichbar waren. Zu Glück verbesserten sich die Sichtverhältnisse nach etwa einer Stunde, so dass „Christoph 17“ einen Anflug mit zwei unserer Bergretter versuchen konnte. Schließlich wurden nach längerem Suchflug zwei Wanderer, Vater und Sohn, an einer Alphütte aufgefunden, wo sie vor dem Unwetter Schutz gesucht hatten. Völlig durchnässt und leicht unterkühlt, jedoch unverletzt wurden sie darauf hin zur Bergrettungswache geflogen. Es stellte sich heraus, dass es sich um die beiden „Vermissten“ handelte und sie auch den vorhergehenden Notruf über die Notruffunktion des Smartphones ausgelöst hatten. Da der Netzempfang so schlecht war, konnten sie keine genaueren Angaben machen. Sie waren zuvor vom Vilsalpsee zum Schrecksee gewandert, wo sie nur mit T-Shirt bekleidet vom Wetter überrascht wurden.