© Wolfgang Kronwitter
Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner hat heute bei der Einweihung des neuen Flugsimulators vom Typ H 145 im Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung (BW-ZSA) in Bad Tölz betont: "In den letzten 15 Jahren hat sich das Zentrum in Sachen Training und Ausbildung als Kompetenzort für die unterschiedlichen Einsatzkräfte etabliert, sogar über die Grenzen Deutschlands hinaus. Mit dem neuen Flugsimulator bleibt das Zentrum am Puls der Zeit und seiner Vorreiterstellung treu – denn nur durch möglichst realistisches Training können unsere Einsatzkräfte auch zukünftig effizient und zielgerichtet auf die unterschiedlichsten Einsatzszenarien vorbereitet werden." Der neue Simulator ist der modernste seiner Art. Er wurde von der Stiftung Bergwacht in enger Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma AMST entwickelt und ist auf den Hubschraubertyp H 145 von Airbus Helicopters angepasst. "Dieser Typ ist einer der modernsten Einsatzhubschrauber, von dem auch die Bayerische Polizei bis Mitte 2025 insgesamt acht neue Modelle bekommt", so Kirchner. +++
Thomas Lobensteiner, Vorsitzender der Bergwacht Bayern, stellte die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte von Bergwacht, Polizei, Feuerwehr, Wasserrettung und Hubschrauberbesatzungen in den Mittelpunkt seiner Begrüßungsrede."Das gemeinsame Training ist Garant für eine sichere und verlässliche Zusammenarbeit in gefährlichen Rettungssituationen. Wir wollen gemeinsam mit Euch diesen erfolgreichen Weg weitergehen, die Zusammenarbeit fördern und die Luftrettung im alpinen Raum und in den Mittelgebirgen zukunftsfähig machen.“
Die Rolle der Stiftung Bergwacht beschrieb deren Vorsitzender Manfred Welzel. „Wir übernehmen Verantwortung für die Einsatzkräfte und deren Sicherheit. Eure Arbeit macht mich demütig und stolz zugleich: Wenn ihr – alle, egal im ob im Ehrenamt oder im Hauptamt, nach einem Notruf ausrückt, dann sitzt jeder Handgriff, dann passt die Ausrüstung, die Abläufe sind trainiert, das Team steht, der Notfallmodus läuft. Unsere Stiftung schafft als Eigentümer und Betreiber des Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung, den Rahmen, die Aus-, Fort- und Weiterbildung auf hohem Niveau zu gewährleisten – und das unter realen Herausforderungen.“
Kirchner nannte es beachtlich, dass die Bergwacht als nach wie vor ehrenamtlich getragene Organisation an erster Stelle bei der Rettung von Menschen in alpinem und unwegsamem Gelände steht: "Unser Bayerischer Rettungsdienst wäre heute undenkbar ohne unsere Bergrettung! Sie ist ein wesentlicher Bestandteil in unserem Hilfeleistungssystem." Rund 3.500 ehrenamtliche Einsatzkräfte bewältigten bis zu 9.000 Einsätze im Jahr, in enger Zusammenarbeit mit anderen Rettungskräften sowie oftmals auch der Luftrettung. "Rund 6.000 Einsatzkräfte, Experten und Gäste kommen pro Jahr für gemeinsame Trainings hier ins Bergwacht-Zentrum und knüpfen dadurch nicht nur wichtige Netzwerke, sondern gewinnen auch Vertrauen und Verständnis füreinander", bekräftigte Kirchner.
Der Freistaat Bayern unterstütze die Berg- und Wasserrettung bestmöglich, so Kirchner. Damit die Bergwacht auch zukünftig unter besten Übungsbedingungen trainieren kann, fördert der Freistaat den Ausbau des bereits bestehenden Bergwacht-Zentrums zum Bayerischen Zentrum für Alpine Sicherheit. "Dadurch wird das Angebot an Bildungs- und Trainingsmöglichkeiten für die Luft- und Bergrettung sowie die Notfallmedizin und die Einsatzleitung weiter ausgebaut und verbessert", erklärte Kirchner. Die Gesamtkosten in Höhe von rund 18,9 Millionen Euro werden mit Fördermitteln bis zu 15 Millionen Euro unterstützt. Der Staatssekretär betonte: "All das zeigt: Wir sind und bleiben für die Bergwacht ein stets starker und verlässlicher Partner." Bauherr des Bayerischen Zentrums für Alpine Sicherheit wird die Stiftung Bergwacht sein. Entsprechend warb Manfred Welzel als Vorsitzender um Spenden zur Finanzierung des Eigenanteils.
Hier finden Sie weitere Informationen zur H145 und zum Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung: Infoblatt_H145_Presse_V2.pdf
Tobias Vogl, Betriebsleiter Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung, zukünftiger Geschäftsführer Bergwacht Bayern
„Das Flugmuster H145 ist in seiner Klasse der „state of the art“-Helikopter in der polizeilichen und nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr sowie im militärischen Bereich. Mit diesem Upgrade unserer Simulations-Landschaft ist der realitätsnahe Trainingsbetrieb für die verschiedenen Nutzergruppen mindestens 10 weitere Jahre gesichert.“
„Ein hoher Realitätsgrad in der Simulation und die zwingend erforderliche Kombination mit Realflugausbildungen reduzieren das Risiko für die Einsatzkräfte enorm – seit 2008 wirkt sich der Simulationsbetrieb im Bayerischen Hubschrauber-Simulationszentrum in diesem Zusammenhang sehr positiv aus und sicherheitsrelevante Zwischenfälle konnten erheblich reduziert werden.“
Aktive Einsatzkraft, Bergwacht Bayern
„In Bayern wird von vielen Organisationen z.B. ADAC, DRF, Polizei oder der Bundeswehr der Hubschrauber-Typ H145 in Betrieb genommen oder ist bereits im Einsatz. Daher ist es super, dass wir unsere Rettungsverfahren an diesem Modell hier im ZSA trainieren können. Nichtsdestotrotz trainieren wir hier die Verfahren, welche dann auch bei einem anderen Hubschrauber-Typ anwendbar sind.“
Berufsfeuerwehr München, Höhenrettung
„Für die Höhenrettungsgruppen in Bayern ist dieser Simulator interessant, da wir mit ihm gemeinsame Standards entwickeln können und wir unsere Grundlehrgänge methodisch und didaktisch aufbauen können. Wir haben ein aktuelles Flugmuster zur Verfügung, welcher gut für den Realeinsatz ist. Vor allem, wenn sich etwas neune entwickelt, wie beispielsweise ein neues Szenario, können wir uns mit dem neuen Simulator langsam herantasten.“
Volker Eisele, Vorstand Stiftung Bergwacht
„Die H145 ist das Modernste, was die zivile Hubschraubertechnologie zu bieten hat. Diese Technologie gehört einfach in unsere Trainingsanlage nach Bad Tölz!“
„Die Bergrettung hat sich im letzten Jahrhundert immer wieder verändert. Mit der Erneuerung unserer Simulationsanlage auf das aktuelle Baumuster, der H145, sind wir bereit die Veränderungen der nächsten Jahre zu gestalten!“
„Einsatzkräfte aller Couleur trainieren an unserer Trainingsanlage erfolgreich Einsatzszenarien. Für uns eine Verpflichtung die Simulationstechnik aktuell und damit interessant zu halten.“
Alpingruppenleiter Alpine Einsatzgruppe, Polizei Bayern
„Der neue Hubschrauber ist für uns wichtig, weil er die tatsächlichen Verhältnisse darstellt. Denn wenn man mit diesem Hubschrauber-Typen in Zukunft arbeitet, sollte man auch mit diesem trainieren.“
Florian Lotter, Zukünftiger Betriebsleiter Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung
„Simulator H145 – realitätsgetreues Einsatztraining an einem Hubschraubermodel das in der Luftrettung, im Polizeidienst sowie im militärischen Bereich zunehmend alte Flugmuster ersetzt und damit einen neuen Standard definiert – das BW-ZSA ist damit wieder einmal Vorreiter und für die Zukunft bestens aufgestellt.“
Luftretter DLRG Bayern
„Uns gefällt an dem neuen Simulator, dass er realistisch die aktuell, bzw. im Zulauf befindenden Flugmuster darstellt und wir im Vergleich zum Vorgänger Modell im ZSA, die BK117, auch nass in die Maschine einsteigen können, ohne die Elektronik zu gefährden. Für uns ist es deutlich realistischer als ein größerer Simulator. Das ist für uns nochmal ein großer Schritt, dass wir wirklich realitätsnah an den Simulatoren üben können.“
Thomas Griesbeck, Stellv. Geschäftführer Bergwacht Bayern
„Nichts ist so alt wie der Hubschrauber von gestern. Modernes Training braucht moderne Gerätschaften.“
Ausbilder in der Gebirgswinterkampfschule der Bundeswehr in Mittenwald
„Für uns ist der neue Simulator ein wichtiges Instrument, um die Hubschrauberrettung zu üben. Im ZSA ist somit nun eine Hubschraubersimulator, der baugleich zu unseren Hubschraubern ist, mit welchem wir einsatznah und ohne viel Aufwand die Ausbildung betreiben können.“
Feuerwehrschule Würzburg
„Der Austausch hier im Zentrum ist enorm wichtig, weil die Organisationen, mit denen wir üben, gerade die Bundeswehr, die SAR-Einheit und die Polizeihubschrauberstaffel auch dieses Modell hat und somit wir auf dem aktuellen Stand sind.“
BERGWACHT BAYERN
Berge sind unsere Welt - und das Leben darin birgt zahllose Herausforderungen. Am Steilhang. Auf der Piste. In Canyons, Höhlen und Seilbahnen. In der Krisenintervention genauso wie in der Natur - und Umweltarbeit.
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